Ausgezeichnete „Uhlenkieker“!

Landesjagdverband würdigt Jugendarbeits-Projekt der Möllner Werkstätten des Lebenshilfewerk Kreis Herzogtum Lauenburg gGmbH

Mölln. Seit Jahren engagieren sich die „Uhlenkieker“ unermüdlich, um gehandicapten Menschen die Natur näher zu bringen – nun wurde diese Arbeit von „höherer Stelle“ gewürdigt. Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein zeichnete die „Uhlenkieker“ mit dem Hubertuscup 2018 aus, dem Preis für die beste Jugendarbeit. Im Beisein von Ministerpräsident Daniel Günther wurde die Trophäe an Gruppenleiter Roger Stein übergeben.
Roger Stein ist Pädagoge und arbeitet in dieser Funktion in der Tischlerei der Möllner Werkstätten, in denen unter anderem der Bau von Nisthilfen Tradition hat. In seiner Freizeit engagiert er sich als Ausbilder für Jungjäger in der Kreisjägerschaft Herzogtum-Lauenburg – eine ideale Kombination!
Die Anfrage  eines Unternehmens nach dem Bau von Fledermauskästen für eine Ausgleichsmaßnahme bildete im Jahr 2012 den Anlass für die Werkstätten, die Arbeitsgruppe „Uhlenkieker“ einzurichten.   Später kamen Artenschutz-Aufgaben im Hegelehrrevier „Rehkuhle“ hinzu, ein Projekt, welches von der KJS zusammen mit der Stadtforst Mölln 2015 zur Fortbildung der Jungjäger ins Leben gerufen wurde und seitdem betrieben wird.
So können sich die „Uhlenkieker“ über Langeweile nicht beklagen. Fünf behinderte Menschen erledigen unter Steins Regie einen tollen Job. Sie bauen Bruthilfen und Nisthöhlen in den Werkstätten, bringen sie  ins Revier und betreuen und kontrollieren sie im Wochen-Rhythmus: Bei Bedarf werden sie gereinigt und repariert.  Mehr noch: Die „Uhlenkieker“ sind auch dabei, Wildkamera-Aufnahmen auszuwerten, um so das Monitoring des Landes zu unterstützen. Das hat gleich zwei hervorragende Effekte; Die Gruppenmitglieder leisten nicht nur wertvolle Naturschutzarbeit, auf die sie stolz sein können, sondern lernen auch die Natur in ihren Zusammenhängen Stück für Stück besser kennen.
Aber damit immer noch nicht genug: Mittlerweile entstand auch eine Partnerschaft zu einer Schule in Nusse. Schüler und „Uhlenkieker“ arbeiten zusammen, indem sie gemeinsam Nisthilfen und „Insektenhotels“ bauen, sowohl in den Werkstätten als auch in der Schule. Gemeinsam geht es auf Exkursion in die „Rehkuhle“, wo die Menschen mit Behinderungen unter fachlicher Anleitung durch Roger Stein den Schülerinnen und Schülern den  Wald und seine Besonderheiten näher bringen. Hierdurch wird sogar noch ein weiterer Pluspunkt gesetzt, denn behinderte und nicht-behinderte Menschen, lernen sich kennen und teilen gemeinsame Erlebnisse.
Auf Vorschlag von Sebastian Seeliger aus der Kreisjägerschaft wurde dieses Projekt in die Bewerbungsrunde um den „Hubertuscup“ eingebracht – und so wurde es von der Jury herausragend gewürdigt.  Durch die Auszeichnung auf Landesebene strahlen die „Uhlenkieker“-Aktivitäten nun weit über die Region hinaus.
Die Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Andreas-Peter Ehlers und Bernd Karsten sind dementsprechend begeistert und gratulieren den „Uhlenkieker“-Akteuren: „Wir sind alle mächtig stolz auf die Uhlenkieker, Roger Stein und alle anderen Beteiligten! Wir bedanken uns für ihre herausragenden Leistungen und werden die Gruppe unterstützen, wo wir können! Wir hoffen, dass die Auszeichnung Ansporn vielleicht auch für andere ist, solche wichtigen Aktivitäten anzupacken.“


Großer Moment für die „Uhlenkieker“: Preisverleihung des „Hubertuscup“-. Foto: : Marcus Börner/ LJV SH

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