Als das Warming-Up-Schießen vor vier Jahren ins Leben gerufen wurde, hat wohl niemand damit gerechnet, dass diese Veranstaltung zu einer festen Größe im Terminkalender der Jägerinnen werden würde. Doch die Mischung aus abwechslungsreichen Flinten- und Büchsendisziplinen, Spiel und Spaß – ohne die skeptisch beobachtenden Blicke der Männerwelt (Aufsichten ausgenommen) – hat sich schnell herumgesprochen, so dass die Veranstaltung zum Renner geworden ist.
Die gute Stimmung und gelöste Atmosphäre prägte auch in diesem Jahr in Heede das Damenschießen. Von einer Teilnehmerin, die erst in diesem Jahr die Ausbildung zur Jungjägerin beginnt, über Jägerinnen, die seit ihrer Jägerprüfung nicht mehr einen Schießstand sahen, bis hin zu Expertinnen, die auf Bundesebene ihr Glück versuchen, sind alle gekommen. Auch die befreundeten Schützinnen aus Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen fehlten nicht.
Günter Heitmann, 2. Vorsitzender der Kreisjägerschaft Pinneberg, hat sich viele Gedanken gemacht und einen tollen Büchsen- und Flintenparcours aufgebaut. Die Disziplinen waren abwechslungsreich, anspruchsvoll und der Jagd hervorragend nachgestellt.
So lief beim Kugelschießen der Keiler nicht – wie gewohnt – von rechts nach links, sondern er kam aus dem linken Bunker, blieb ein paar Sekunden in der Mitte stehen und verschwand wieder im linken Bunker. Auf einem anderen Stand saßen 2 Jungfüchse und eine Krähe (je eine Scheibe), die alle mit einem Schuss gestreckt werden mussten. Die zu beschießenden Kreaturen waren Drucke von Bildern, die Anne Nachtsheim absolut naturnah gezeichnet hat. Des Weiteren wurden der Bock vom Hochsitz und der Fuchs am dicken Baumstamm angestrichen beschossen. Doch besonders spannend war der Kurzwaffenstand, auf dem fünf verschiedene Kreaturen auf Klappscheiben, die sich nach sieben Sekunden kurzzeitig wegdrehten, befestigt waren. Hier mussten – wie beim Biathlon – alle fünf Wildtierscheiben mit der Hornet beschossen werden. So mancher Schuss ging hier ins Leere.
Auch der Flintenparcours war vielseitig. Es gab zwei völlig unterschiedliche Stände mit jeweils 12 Tauben. Auf dem Stand 1 mussten Tontauben, die Enten und Fasane darstellten, beschossen werden und auf dem Stand 2 gab es überwiegend Hasen, die mal von links, mal von rechts oder aus beiden Richtungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten über den Platz rollten. Unter anderem war ein „Hase“ so langsam, dass er gleich nach Erscheinen zur Seite kippte, worüber laut gelacht wurde und der Schützin für diesen „Schocktod“ kein Treffer angeschrieben wurde.
Mit großem Interesse, da viele Jägerinnen diese Disziplin nur selten oder noch nie gemacht haben, wurde die Dartscheibe beäugt, die mit 3 Pfeilen beworfen werden musste. Hier wurden viele bisher erzielte Ergebnisse völlig „auf den Kopf“ gestellt. Schützinnen, die bei den jagdlichen Disziplinen recht versiert waren, kamen hier ins Hintertreffen und anders herum.
Alle Teilnehmerinne waren konzentriert – aber dennoch mit guter Laune bei der Sache. In den Schieß- und Dart-Spielpausen wurden geklönt, Adressen getauscht, Freundschaften geschlossen und auf die Siegerehrung gewartet.
Doch ohne die versierten, freundlichen und helfenden Aufsichten, die für diese Veranstaltung wiederholt ehrenamtlich zur Verfügung standen, sowie die vielen Sponsoren (s. Auflistung), wäre so ein Schießen nicht möglich.
Ein Dank an die Aufsichten Günter Heitmann, Jörg Biehl, Burkhard Bürger, Hans Jörg Faden, Klaus Groth, Hans-Jürgen Hamann, Lutz Komoßa, Kersten Krause, Richard Martens und Hans-Heinrich Mordhorst, dem Landesobmann Frank Schmidt, Anne und Editha, die ebenfalls helfend zur Seite standen sowie Weitere aus der KJS Pinneberg, die eben mal kurzfristig einsprangen.
Ein weiteres Dankeschön den vielen Sponsoren. Durch ihre Unterstützung dieses Schießens konnte der Preistisch mit vielen wertvollen Preisen bestückt werden, so dass wiederum keine Teilnehmerin mit leeren Händen nach Hause ging. Des Weiteren spendeten auf Initiative von Günter Heitmann diverse Baumschulen und Personen aus der Umgebung, so dass auch die Aufsichten einen Baum oder Strauch für Garten oder Revier mitnehmen konnten.
Zur Siegerehrung hielten der Vorsitzende der KJS Pinneberg, Hans-Abrecht Hewicker sowie Johann Böhling, Leiter der Obersten Jagdbehörde im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, ein Grußwort, in dem u. a. die Bedeutung der Schießstände sowie die Wichtigkeit des regelmäßigen Übungsschießens zur sicheren Waffenhandhabung dargelegt wurden.
Anlässlich der abschließenden Siegerehrung, die mit Bläserinnen und Bläsern aus dem Teilnehmerfeld inkl. Aufsichten harmonisch begleitet wurde, gratulierte Johann Böhling Nadine Weers, die mit sagenhaften 329 Punkten siegte und überreichte ihr eine Bockeinladung in die Landesforsten.
Der große Zuspruch, die vielen Anrufe, Gespräche und Mails zeigen, dass sich der Aufwand lohnt und wir mit dem Frauenschießen auf dem richtigen Weg sind. Insofern auf ein Neues! Nach dem Motto: Nach dem Wettbewerb – ist vor dem Wettbewerb habe ich schon wieder neue Ideen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
M.Schultka, LJV