Nicht nur Menschen leiden unter den hochsommerlichen Temperaturen. Auch Wildtieren setzt die Hitze zu – doch sie wissen, wie sie sich Abhilfe
Schlammige Pfützen und kühle Wasserlöcher sind bei Wildtieren jetzt heiß begehrt. Denn auch sie kämpfen gegen die hohen Temperaturen. Hirsche und andere Paarhufer haben keine Schweißdrüsen wie Menschen. Also mussten Wildtiere Strategien entwickeln, um der Hitze zu trotzen.
Hirsche waten beispielsweise durch tiefe Gewässer bis ihnen das Wasser buchstäblich bis zum Halse steht. Bei Wildschweinen ist eine ordentliche Schlammpackung besonders beliebt. Durch das Suhlen im Schlamm bleibt feuchte Erde an den Borsten hängen und kühlt die empfindliche Haut der Schwarzkittel. Ein weiterer Vorteil dieser „Wellness-Behandlung“: Mücken, Bremsen und Zecken bleiben in der zentimeterdicken Schicht kleben, trocknen ein und werden später an Bäumen einfach abgescheuert.
Feldhasen haben eine eigene Methode entwickelt, um die Sommerhitze zu überstehen. Sie pumpen mehr Blut in die langen Ohren als an kalten Tagen. Über die wenig behaarten Ohren – in der Jägersprache Löffel genannt – kann so verstärkt Körperwärme abgegeben werden. Gern suchen sie auch schattige Plätze unter Hecken und Büschen als kühlende Oasen auf. Über ein „klimatisiertes“ Zuhause verfügen Dachse, Füchse und Wildkaninchen. In ihrem unterirdischen Bau sind sie von feuchter, kühler Erde umgeben. Hier dösen sie während der heißen Stunden.
Aufgrund der Hitze im Hochsommer verlegen die meisten Wildtiere ihre Aktivitäten in die Morgen- und Abendstunden. Während der schwülen Mittagszeit reduzieren sie ihre Tätigkeiten auf das Nötigste. Nur Rehe tanzen aus der Reihe, denn im Liebesrausch läuft der Bock im Sommer tagsüber seiner auserwählten Ricke oft kilometerweit über Feld und Flur hinterher. Bei diesen Temperaturen ist das ein echter Kraftakt.