Bild: Heins Hess
Katzen sind süße Jäger.
Bekannt ist, dass dieser kleine Räuber sich gern an der heimischn Vogelwelt vergreift. Hinzu kommen auch Amphibien und kleine Säugetiere. Im Vokus stehen dabei Katzen die ausgesetzte oder wild geboren werden und frei auf Bauernhöfen leben. Der deutsche Tierschutzbund (DTB) schätzt die Zahl der verwilderten Katzen in Deutschland auf etwa zwei Millionen. Hochrechnungen auf Basis zahlreicher Studien belegen, dass verwilderte Katzen und Hauskatzen in Deutschland mindestens 100 Millionen Vögel pro Jahr und 300 Millionen kleine Säugetiere erbeuten. Nicht umsonst listet die Weltnaturschutzunion (IUCN) die Katze auf Platz 39 der 100 gefährlichsten invasiven Arten.
Problematisch ist, wennn Katzenhalter die potentiellen Schäden ihrer Tiere ignorieren oder wenn das wilde Vermehren in Stallungen durch Nichtkastration zugelassen wird. Der DJV fordert seit Jahren das Paderborner Modell, das eine Registrierungs- und Kastrationspflicht für Hauskatzen vorsieht. Sind Haustiere einmal registriert, kommt der Halter nicht so leicht aus der Verantwortung. Die Kastration stoppt die ungeplante Vermehrung. Nur so kann der Teufelskreis von mehr und mehr verwilderten Hauskatzen durchbrochen werden. „So lange diese Maßnahme nicht umgesetzt ist, rufen wir alle Jäger dazu auf, verwilderte Katzen fernab von Siedlungen in Kastenfallen lebend zu fangen und im nächsten Ordnungsamt abzugeben“, sagt Dr. Wolfgang Bethe. „Das ist zwar eine Verlagerung des Problems auf Kosten der ohnehin schon unterfinanzierten Tierheime, aber das ist offenbar der Wunsch der Gesellschaft.“
In Schleswig-Holstein versucht man in einem Pilotprojekt, der Katzenschwemme durch Kastration, Chipkennzeichnung und Erfassung herzuwerden. "Mit diesem Projekt wollen wir dazu beitragen, das Elend von freilaufenden Katzen einzudämmen. Es macht Sinn, von vornherein darauf zu achten, dass Katzenpopulationen nicht zu stark wachsen. Wir appellieren daher an alle Halterinnen und Halter von Katzen, ihre Tiere kastrieren zu lassen", sagte Staatssekretärin Silke Schneider.
Im Herbst vergangenen Jahres hatten Kommunen, Land, Tierschutzverbände und Tierärzteschaft mit einem gemeinsamen Projekt zur Kastration von Katzen aufgerufen. Ziel der Aktion ist es, möglichst viele Halterinnen und Halter von Katzen unter Gewährung von Zuschüssen zu motivieren, ihre Tiere kastrieren und in einer Datenbank erfassen zu lassen, um das Leiden der Tiere unter der teilweise hohen Populationsdichte zu verringern. Freilaufende Katzen wurde zahlreich durch Jäger diesem Projekt zugeführt. Wichtig dabei ist, dass die kastrierte Katze dann wieder in ihr angestammtes Revier kommt um eine Besiedlung durch eine andere nichtkastrierte Katze zu verhindern.
168.000 Euro stehen für die Aktion derzeit bereit. 200.840 Euro wurden für den Probelauf im Herbst 2014 aus dem Fonds aufgewendet. Der Honorarverzicht der Tierärzte kam mit 69.075 Euro hinzu. Die Gelder kamen von Land, Kommunen und vorallem privaten Spendern.
Ungeklärt ist, ob das Projekt Übergriffe auf unsere heimischen Fauna zukünftig verhindern kann. Ein aufweniges Monitoring könnte diese Frage klären.