Monthly Archives: April 2020

Mecklenburg-Vorpommern: Einreise für Jäger geregelt

Büchse mit Schalldämpfer

Jagdausübungsberechtigte mit erstem Hauptwohnsitz außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns, die über das Jagdausübungsrecht in einem Jagdbezirk in Mecklenburg-Vorpommern verfügen oder Inhaber einer entgeltlichen Jahresjagderlaubnis für einen Jagdbezirk in Mecklenburg-Vorpommern, dürfen hier ab dem 1. Mai wieder der Jagd nachgehen. Jagdgästen ist die Einreise weiterhin nicht gestattet. Das hat das Kabinett am 28.4.2020 beschlossen.

Der Minister weist darauf hin, dass für die Jagd Corona-bedingte Hygienevorschriften gelten. So ist weiterhin nur die Einzeljagd gestattet. Ansitze zu zweit sind nur mit Mitgliedern des eigenen Haushaltes erlaubt. Halten sich mehrere Jäger im Revier auf, gelten die Kontakt-beschränkungen der Landesverordnung.

Hier gelangen Sie zur vollständigen Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern

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Hinweise zum Umgang mit der Wildschadensregelung

Mit der Änderung des Landesjagdgesetzes in 2018 wurde in Schleswig-Holstein eine Regelung zur Mitwirkungspflicht der Landwirte bei der Wildschadensminimierung im Mais festgelegt. Diese gesetzliche Regelung wurde durch Hinweise des Landwirtschaftsministeriums ergänzt.

Unter folgendem Link finden Sie die Hinweise des MELUND zum Umgang mit der Wildschadensregelung: Link

Ein entsprechender Artikel wurde bereits in der Ausgabe 07/08-2018 des „Jäger in Schleswig-Holstein“ veröffentlicht. Hier gelangen Sie zur Ausgabe: Link

 

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Natur wird zum „wilden Kinderzimmer“: Rücksicht nehmen in der Corona-Krise

Die Sonne scheint und das Wetter lädt zu ausgedehnten Spaziergängen in der Natur ein. Ideal für eine Pause vom Homeoffice in der aktuellen Situation. Im Frühjahr beginnt auch die Brut- und Setzzeit. Die Natur verwandelt sich in ein „wildes Kinderzimmer“. Wildschwein, Reh, Hase und Co. bringen in den Frühjahrsmonaten ihren Nachwuchs zur Welt. Erholungssuchende und Hundehalter müssen nun besondere Rücksicht auf die Tierwelt nehmen.

Viele Menschen verbringen in der Corona-Krise ihre Zeit in den eigenen vier Wänden. Um einen Lagerkoller zu vermeiden, bietet sich ein Spaziergang in Wald und Flur an. Erholungssuchende und Hundehalter strömen auf das Land und suchen Ruhe und Entspannung. Bei sonnigem Wetter gibt es für viele nichts Schöneres.

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen beginnt auch die Brut- und Setzzeit im Land zwischen den Meeren. Die Natur erwacht nach den Wintermonaten zu

Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein e.V.

neuem Leben. Der Wald ergrünt und Wildschweine, Rehe, Hase und Co. erwarten in den nächsten Tagen und Wochen ihren Nachwuchs oder haben bereits Junge. Die Natur verwandelt sich einmal mehr zu einem „wilden Kinderzimmer“.

Auch wenn wir Menschen sie nicht sehen, sind Wildtiere oft ganz in der Nähe. Besonders gerne verstecken sich die Wildtiere im hohen Gras oder im Unterholz. Mitunter verstecken sich Junghasen und Rehkitze direkt am Wegesrand. „Dann heißt es Abstand halten sowie ruhig und zügig weitergehen“, rät Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein. Hunde sollten in dieser sensiblen Zeit angeleint sein. „Auf keinen Fall dürfen Wildtiere berührt werden, da die Elterntiere ihren Nachwuchs sonst verstoßen“, erklärt der Jäger.

Erholungssuchende und Hundehalter müssen nun besondere Rücksicht auf die Tierwelt nehmen. „Einige gehen querfeldein über Wiesen und Äcker oder ignorieren die Hinweise an den Waldwegen – zu allen Tag- und Nachtzeiten –  das fällt aktuell vielen Jägerinnen und Jägern auf“, betont der Präsident der schleswig-holsteinischen Jägerschaft. Mitunter stellen aufgeschreckte Wildschweine mit ihren Frischlingen eine ernsthafte Gefahr für Mensch und Hund dar. Deshalb rät der Landesjagdverband dazu, auf den Wegen zu bleiben, Hunde anzuleinen und Wildtiere nicht zu berühren.  Auch sollte auf nächtliche Erkundungstouren unbedingt verzichtet werden, um die Tiere nicht zusätzlich zu stören.

 

Ihr Ansprechpartner:

René Hartwig

Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V.

Böhnhusener Weg 6, 24220 Flintbek, Tel.: 04347-9087-27, r.hartwig@ljv-sh.de

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Muntjaks im Bereich Kosel

Der Chinesiche Muntjak (Muntiacus reevesii) ist eine Tierart, die auf der Unionsliste der EU-Verordnung 1143/2014 für invasive Tierarten geführt wird und von dem bisher keine aktuellen Meldungen aus Deutschland bekannt sind. Für solche nicht etablierte Arten der Unionsliste sieht die EU-Verordnung vor, dass die Vorkommen sofort zu beseitigen sind, für weit verbreitetet Arten ist ein Management zu etablieren. Für den Muntjak existiert daher kein Managementplan. Die Art wird deutschlandweit im Zoologischen Gärten oder Tierparks gehalten, es existieren aber auch private Haltungen.

Seit Ende März sind beim Land verschiedene Meldungen von Muntjaks in freier Natur eingegangen.

Um einen besseren Überblick über die Muntjak-Lage zu bekommen, wäre das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) dankbar, wenn Beobachtungen der Tiere beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) gemeldet werden (Henrike Ruhmann, Tel.: 04347 / 704 581, email: henrike.ruhmann@llur.landsh.de oder Sonja Klemich, Tel.: 04347 / 704 412, email: sonja.klemich@llur.landsh.de). Dabei sollen gerne auch weiter zurückliegende Beobachtungen sowie (sofern vorhanden) Bildmaterial übermittelt werden.

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Brut- und Setzzeit beginnt: Jäger und Bauern engagieren sich auch in Zeiten von Corona für die Rettung von Wildtieren bei der Mahd

Mit den wärmeren Temperaturen beginnt auch die Brut -und Setzzeit und die heimischen Wildtierarten bringen ihren Nachwuchs zur Welt. Das Gras der Wiesen und Weiden bietet den Tieren Schutz vor ihren Feinden. Zugleich beginnt dort aber auch die Mahd und Futterbergung.

„Jäger und Bauern setzen sich seit vielen Jahren gemeinsam dafür ein, dass Rehkitze, Junghasen oder auch Gelege von Bodenbrütern vor den Erntemaschinen besser geschützt werden können.“ sagt Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein.

Im Verein „Norddeutsche Wildtierrettung“ haben sich seit dem Jahr 2019 Bauern und Jäger organisiert, um eine Plattform für den Austausch zu bieten. Zudem soll es ein Ziel sein, Forschungsvorhaben zur Wildtierrettung finanziell zu unterstützen. „Sechs Landesjagverbände und zwei Bauernverbände haben sich für dieses Leuchtturmprojekt zusammengeschlossen unter dem Motto: Gemeinsam für die gute Sache!“, berichtet der zweite Vorsitzende der Wildtierrettung, Axel Claußen.

„Das Absuchen der Felder vor Beginn der Mahd, die Vergrämung oder das Mähen von innen nach außen sind bewährte Verfahren, die von den Bauern genutzt werden“ erläutert Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein.

Seit einigen Jahren ist die Nutzung von Drohnen, ausgestattet mit Wärmebildkameras, als weitere Möglichkeit hinzugekommen. Nur wenige Anbieter von Mähtechnik offerieren derzeit ein kostenintensives infrarotsensor-basiertes Verfahren zur automatisierten Anhebung des Mähwerks.

Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und der Bauernverband Schleswig-Holstein rufen ihre Mitglieder auf, die gute Zusammenarbeit für den Tierschutz auch in Zeiten der Corona-Pandemie – natürlich im Rahmen der behördlichen Vorschriften – fortzusetzen, um Wildtierverluste zu verhindern.

 

Weitere Informationen:

Landesjagdverband Schleswig-Holsteion e.V.

Böhnhusener Weg 6, 24220 Flintbek

René Hartwig: Tel.: 04347-9087-27; r.hartwig@ljv-sh.de

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Positiver Trend zu Ostern: Hasenpopulation in Schleswig-Holstein steigt

Des einen Freud, des anderen Leid: Die ausgesprochen milden Frühjahre der vergangenen zwei Jahre haben dafür gesorgt, dass sich die Feldhasenpopulationen in ganz Schleswig-Holstein erholen. Die Jägerinnen und Jäger in Schleswig-Holstein zählen in regelmäßigen Abständen im Frühjahr und im Herbst in ihren Revieren die Hasen. Mithilfe von großen Scheinwerfern werden dazu nachts einzelne Felder abgeleuchtet und dann die Zahl der Hasen ermittelt. „Dazu gehört natürlich eine ganze Menge Erfahrung – es sollen ja auch keine Tiere doppelt erfasst werden“, sagt Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein.

Die Daten werden direkt an das Wildtier-Kataster Schleswig-Holstein weitergeleitet. Hier werden sie gesammelt, verarbeitet und ausgewertet. Dank der trockenen Frühlingsmonate, entscheidend sind dafür die Monate März bis Mai, konnte die Hasenpopulation in Schleswig-Holstein in einigen Regionen bis zu 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegen. Auf das ganze Land betrachtet liegt der Hasenzuwachs bei knapp sechs Prozent. „Das freut uns als Landesjagdverband Schleswig-Holstein natürlich sehr. Denn nicht nur das milde Frühjahr ist ausschlaggebend für eine wachsende Hasenpopulation. Auch wir Jäger haben durch die Bejagung auf den Fuchs oder Marder und das Anlegen von Blühflächen unseren Anteil an dem Erfolg“, so Heins.

Der Feldhase (lat. Lepus Europaeus) lebt, wie der Name schon sagt, auf den Schleswig-Holsteinischen Feldern, Wiesen, an Waldrändern und Knicks. Er gebärt seine Jungen überirdisch in einem Nest (Sasse). Sie werden mit Fell und offenen Augen geboren, die Wurfstärken variieren von einem bis zu sechs Jungtiere. Die Tragezeit beträgt 42 Tage, in trockenen, milden Wintern erblicken die ersten Junghasen schon Ende Februar das Licht der Welt.

„Damit die kleinen Feldhasen ungestört aufwachsen können, bitten wir alle Hundehalter ihre Hunde jetzt in der Brut- und Setzzeit immer an der Leine zu führen“, so Heins.

Hier gelangen Sie zur vollständigen Pressemitteilung: Link

Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V.
Böhnhusener Weg 6, 24220 Flintbek, Tel.: 04347-9087-0

 

 

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Aktuelles zur Afrikanischen Schweinepest

Im März 2020 meldeten vor allem Polen, Ungarn, Rumänien, die Slowakei und Moldova größere Anzahlen neuer ASP-Fälle bei Wildschweinen. Davon traten auch wieder einige Fälle in Westpolen auf. Belgien meldete seit Februar 2020 zwei Fälle. Bei beiden handelte es sich wie auch im Januar 2020 um skelettierte Kadaver. Ihre Liegezeit wurde auf 6 Monate geschätzt. Am 20. März 2020 wurde der erste ASP-Ausbruch bei Hausschweinen in Westpolen gemeldet. Es handelt sich um einen Zuchtbetrieb mit 23.000 Tieren im Kreis Nowosolski, aus dem bereits zahlreiche Fälle beim Wildschwein berichtet wurden. Der Betrieb liegt etwa 65 km von der deutschen Grenze entfernt.

Die Situation bei Haus-und Wildschweinen in Europa bleibt angespannt. Die angegebenen Fallzahlen im März sind noch nicht abschließend, sondern werden sich aufgrund von Nachmeldungen noch erhöhen.

Hausschweine: Der erstmalige Ausbruch der ASP bei Hausschweinen in Westpolen unterstreicht die Wichtigkeit der Einhaltung von Biosicherheitsmassnahmen seitens der Betriebe. Der Ausbruch befindet sich in einer bereits auf Grund des Wildschweingeschehens reglementierten Zone (nach Teil II des Anhangs 2014/709/EU), sodass eine Verschleppung über den Tierhandel/Handel mit Erzeugnissen nach Deutschland unwahrscheinlich ist.

Wildschweine: Belgien meldete seit Anfang 2020 nur drei Fälle bei skelettierten Kadavern. Dies spricht nicht für ein aktuell aktives Infektionsgeschehen, aber wie sich die Situation weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten.

(Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut)

Weiterführende Informationen finden Sie unter folgendem Link : Aktuelles zur ASP

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Neue Seehunde-Aufzucht-Anstalt in Lübeck 

Als vor gut einem Jahr die Meldung durch die Medien ging, dass sich im Lübecker Fischerdorf Gothmund an der Trave ein Seehund aufhält, war die Aufregung nicht nur bei den Lübeckern groß. Schließlich ist der Meeressäuger normalerweise eher in der Nord- und Ostsee anzutreffen, nicht aber im Binnenland. Auch an den Lübecker Jägern ist diese Meldung nicht spurlos vorbeigegangen – ganz im Gegenteil. „Wir konnten sehen, dass der Seehund sehr anpassungsfähig ist und gut mit den speziellen Bedingungen im Binnenland klarkommt“, sagt Wulf-Heiner Kummetz, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Lübeck. Vor allen Dingen konnte beobachtet werden, dass Seehunde ausgesprochen gerne dem Nutria nachstellen. Der Nutria, im Volksmund auch Biberratte genannt, ist eine invasive, also eingebürgerte Nagetierart und lebt an Ufern von Seen, Flüssen, Teichen und Bachläufen. Seinen Ursprung hat der Nutria in Südamerika. Als Pelztier kam er einst nach Europa und hat sich dann – ungewollt – auch in Deutschland massiv ausgebreitet. Mittlerweile gefährdet der Nager durch seine an den Ufern befindlichen Bauten massiv den Hochwasserschutz. 

Dieser Tatsache möchte die Lübecker Kreisjägerschaft nun entgegenwirken und hat das Projekt „Seehunde-Aufzucht-Anstalt“ angeschoben. „Wir sind mit den Vorbereitungen bereits sehr weit, die Entwicklung der Idee hat fast ein Jahr gedauert“, sagt Kummetz, der zukünftige Anstaltsleiter. Auf einem ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb, wenige Kilometer südlich von Lübeck gelegen, ist bereits alles vorbereitet. „Wir haben reichlich Becken für die Heuler, Quarantänestationen und einen Untersuchungsraum für die Tiere. zudem ist eine ehemalige Tierpflegerin aus der Seehundeaufzuchtstation Friedrichskoog eingestellt worden, die sich um die Meeressäuger kümmern wird.“ Der Anstaltsleiter rechnet mit bis zu 30 Tieren, die in der ersten Saison aufgepäppelt und dann wieder ausgewildert werden sollen. Die Heuler werden von den Halligen, Inseln und Nordseestränden direkt per Flugzeug zum Flughafen Blankensee verbracht, wo sie dann einen fünfminütigen Fahrtweg bis zur Station haben werden. „Der Transport soll so tierschutzgerecht wie möglich stattfinden“, betont Kummetz. Auch Meerwasser soll es in den Becken geben. Dafür wurde eine Spedition beauftragt, die täglich mit einem Tankwagen Ostseewasser nach Lübeck fährt.

Der Grund für den Standort Lübeck ist relativ einfach erklärt: „Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass sich Seehunde auch in Binnengewässern ausgesprochen wohlfühlen. Da wir gesehen haben, wie gerne Seehunde auch Nutria fressen, werden wir bereits die Jungtiere auf das Fangen der Biberratten konditionieren. Genau das ist das Konzept unserer Aufzucht. Wir möchten die Seehunde nämlich in unseren heimischen Flüssen und Seen etablieren und mit deren Hilfe für einen natürlichen Hochwasserschutz, vor allen Dingen in den Küstenregionen, sorgen“, so Kummetz. Im zehnköpfigen Projekt-Team, das die Seehunde-Aufzucht-Anstalt von fachlicher Seite unterstützt, sitzen übrigens Meeresbiologen, Biologen, Tierärzte und Zoologen. Im ersten Jahr wird der Elbe-Lübeck-Kanal als Auswilderungs-Gewässer genutzt. „Wir versprechen uns von diesem Kanal die bestmöglichen Überlebenschancen für unsere jungen Seehunde. Zudem können sie sich über den Elbe-Lübeck-Kanal auch bestens verbreiten. Denn Ziel ist ja nicht nur die Auswilderung, wir möchten eine stabile Binnenland-Population aufbauen.“ Die Kreisjägerschaft Lübeck rechnet damit, dass so in den kommenden zehn Jahren bis zu 500 Binnenland-Seehunde in und um Lübeck beheimatet sein könnten. Für die Folgejahre sind Gewässer wie der Ratzeburger See, der Sehlendorfer Binnensee, die Eider oder die Wakenitz geplant.

„Dieses einmalige Naturschutzprojekt bietet nicht nur unserer Tierwelt neue, positive Aspekte im Sinne der Artenvielfalt. Während wir mit einheimischen Tieren invasive Arten zurückdrängen, bieten wir neuen Tierarten einen wunderschönen Lebensraum. Davon wird auch der Tourismus stark profitieren.“

Finanziert werden soll das Projekt zunächst aus Spendengeldern. „Unsere Vorstellungen gehen aber schon in die Richtung, dass dieses nachhaltige Projekt in Zukunft aus Haushaltsmitteln der Hansestadt Lübeck und dem Land Schleswig-Holstein getragen wird“, sagt Wulf-Heiner Kummetz. Wann die ersten Seehunde per Flugzeug kommen, steht noch nicht fest. Die Kreisjägerschaft rechnet aber damit, dass Anfang Juni die ersten Heuler in Lübeck eintreffen werden.

Der Öffentlichkeit wird die neue Seehunde-Aufzucht-Anstalt übrigens erstmal nicht zugänglich gemacht. „Noch steht die Infrastruktur nicht ganz. Sobald wir aber die Verkehrs- und Parkplatzsituation mit der Stadtplanung geregelt haben, geht unsere Homepage mit Veranstaltungskalender und Fütterungszeiten online. Geplant ist auch ein Streichelzoo mit Seehunden, die aufgrund zu schwerer Verletzungen nicht mehr ausgewildert werden können. 

Wulf-Heiner Kummetz, Kreisjägerschaft Lübeck, Telefon: 0176-637 97 226

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