Rotwild

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Definition Schalenwild

Als Schalenwild werden diejenigen Paarhufer bezeichnet, die dem Jagdrecht unterliegen. Hierzu gehören die Cerviden (Hirschartige) und die Boviden (Hornträger).

Rotwild
(Cervus elaphus)

Rothirsch_115813Der Rothirsch wird nicht umsonst als der König des Waldes bezeichnet. Sein majestätisches Auftreten fasziniert die Jäger schon seit Jahrhundert. Nicht umsonst ist daher das Rotwild der Inbegriff des Hochwildes. Die geschichtliche Unterscheidung habe ich ja bereits im Menüpunkt Jagd heute erklärt.
Das Rotwild gehört auch zu den Cerviden dessen Merkmal u.a. ist, dass die männlichen Tiere Geweihträger sind, welches jedes abgeworfen und dann neu gebildet, geschoben wird. Die Zeit in der das Geweih sich bildet wird Bastzeit genannt.

Anders als das Rehwild lebt das Rotwild in Rudeln zusammen. Hier gibt es einige Unterschiede in der Bezeichnung und Lebensweise. Alter Hirsche sind in den meisten Fällen Einzelgänger und haben einen sogenannten Adjudanten an ihrer Seite. Dies ist ein junger Hirsch, der vom alten lernt und auch oft als erstes eine Waldlichtung betreten muss um zu „schauen“ ob alles in Ordnung ist. Mittelalte und junge Hirsche sind in Hirschrudeln anzutreffen.
Das weibliche Rotwild und die Jungtiere bilden ein Kahlwildrudel, welches von einem Leittier geführt wird.
Das Rotwild ist ursprünglich ein Steppenbewohner, daher äst am auch am liebsten Gräser und Kräutern. Natürlich verschmäht es aber auch nicht junge Triebe und Knospen und schält zum Leid vieler Waldbesitzer Laub- und Nadelhölzer.

Paarungszeit

Die Brunftzeit des Rotwildes ist medial sehr präsent, denn diese Form der Paarung gleicht einem Naturspektakel. Diese dauert 3-4 Woche und hat ihren Hochpunkt Mitte September. Besonders kalte klare Nächte lassen den Brunfthirsch zu Höchstform auflaufen. Jedes Rotwildrudel hat sein Brunftgebiet in der es sich zum Beginn der Brunftzeit hinzieht. Auch hier finden sich die Brunfthirsche ein, die um die Gunst der Rotwildtiere in Form von Brunftgesängen werben. Der Platzhirsch ist derjenige, der das Kahlwild beschlägt. Junge Beihirsche, also Hirsche die sich aufgrund des Brunftbetriebes ebenfalls im Gebiet einfinden versuchen immer wieder ebenfalls sich zu paaren. Diese vertreibt der Platzhirsch immer wieder und trägt diverse Kämpfe aus. Diese könne mitunter tödlich enden. Ein Rothirsch und insbesondere der Platzhirsch verliert während der Brunft bis zu 20kg an Gewicht. auch kann es sein, dass ein anderer Hirsch den Platzhirsch herausfordert um die „Macht“ über das Brunftrudel zu bekommen. Hier treten des Öfteren gleichstarke Hirsche gegeneinander an, die sich des Öfteren mit Ihren Geweihen aufspießen. Der Jäger spricht hier vom Forkeln.

Bejagung

Die Bejagung des Rotwildes ist insbesondere unter dem Aspekt des Waldschutzes wichtig, denn ist der Bestand an Rotwild zu hoch, haben junge Bäume kaum eine Chance zu wachsen. Der Verbiss ist hier einfach zu hoch. Als Jagdart hat in den meisten Fällen die Ansitzjagd Relevanz. Auch gibt es Bewegungsjagden wo gezielt auf Rotwild angesessen wird, der Schuss auf ein flüchtiges Stück ist auch unter dem Gesichtspunkt der Wildfleischverarbeitung verpönt.
Rotwild unterliegt wie auch das andere Schalenwild einem Abschussplan und gerade der Abschuss der Geweihträger hat ganz besondere Auflagen. Jagdreviere werden zu sogenannten Rotwildhegeringen zusammengefasst. Dies bedeutet, dass ganz genau festgelegt wird, wie viel Rotwild in dem Hegering innerhalb eines Jagdjahres gestreckt werden darf. Des Weiteren werden die Hirsche in Altersklassen kategorisiert. Jeder Abschuss muss umgehend gemeldet werden damit die anderen Mitglieder wissen, wie viele Stücke noch frei sind. So kann es sein, dass ein 1a-Hirsch pro Hegering frei ist. Sobald dieser gestreckt worden ist, dürfen die anderen Mitglieder kein Hirsch der gleichen Kategorie erlegen. Das Jagdrevier indem der Hirsch gefallen ist, wird in der Regel für 2-Jahre gesperrt und darf somit erst nach Ablauf der Zeit wieder einen „Erntehirsch“ erlegen.
Die bekannteste Jagdart auf das Rotwild ist die Lockjagd bei der die verschiedenen Brunftschreie nachgeahmt werden. Der Jäger behilft sich hier verschiedenster Hilfsmittel und versucht den Brunfthirsch anzulocken. Diese Jagdart ist eine ganz besondere Kunst und so manch Jäger ist hier gescheitert.

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