Bekanntermaßen gehört die Forderung an die Schule nach ständig steigenden ökologischen Kenntnissen und ausreichender Umweltbildung der Schüler zum Standardprogramm von Vereinen, Verbänden, naturwissenschaftlichen Einrichtungen und nicht zuletzt der Politik.
Das Studium der Lehrpläne beweist jedoch, dass in diesem Zusammenhang der Betrachtung des Waldes und der darin lebenden Wildtiere nur unzureichend Beachtung geschenkt wird. Bezogen auf die Bundesrepublik insgesamt lohnt es sich schon, den Blick der Schülerinnen und Schüler auf den Wald zu lenken, um vor allem seine Bedeutung für das Klima, den Wasserhaushalt und den Boden, den wirtschaftlichen Nutzen und seinen Erholungswert für die Menschen sowie als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu begreifen. Das geschieht im Unterricht gegenwärtig -wenn überhaupt- fast ausschließlich in der Grundschule.
Für Schüler der Altersklassen 15 - 18 Jahre sollte die Beschäftigung mit Umweltthemen weitestgehend auf der Grundlage eigener Untersuchungen bzw. als Auswertung von Forschungsergebnissen geschehen. Dabei bieten sich Umgang mit und Nutzung von technischen Hilfs- und Arbeitsmitteln als notwendige Ergänzung zur Auswertung von Fachliteratur zwingend an. Die Lösung von Aufgaben im Team ist dabei neben individueller Arbeit möglich und sinnvoll, ebenso die Zusammenarbeit mit außerschulischen Personen und Institutionen.
Hier können wir Jäger einen großen Anteil leisten. Für das kommende Schuljahr suchen wir 10 interessierte Revierinhaber, die bereit sind, eine einjährige Patenschaft mit einer Schulklasse für dieses Projekt zu übernehmen. Dazu bekommt jeder teilnehmende Revierinhaber 2 Wildkameras vom Landesjagdverband zur Verfügung gestellt. Die Datenträger mit den Aufnahmen werden in regelmäßigen Abständen an die Schüler übermittelt, um dann gemeinsam die Auswertung der Bilder unter Anleitung des Lehrers/Jägers/Projektkoordinators durchzuführen. Mit der Art-, Alters- und Geschlechtsbestimmung der heimischen Wildtiere wird bereits an wissenschaftliche Arbeit herangeführt. Das gilt ebenfalls für die Erfassung nach Datum und Uhrzeit, wodurch Betrachtungen nach mehreren, vorher festgelegten Gesichtspunkten möglich sind.
So können die Verbreitung von Wildtierarten und Kleinlebewesen an den verschiedenen Standorten, ihre Anzahl, das Alter und der Zustand der Tiere erfasst und sogar verallgemeinernde Aussagen getroffen werden.
Im Zusammenhang mit der gesamten Arbeit an diesem Projekt werden die Schüler mit den Aufgabenbereichen der Jäger vertraut gemacht. Sie arbeiten direkt mit ihnen zusammen, unterstützen sie, z. B. durch die Auswertung der Bilder. Sie können aktiv tätig werden, indem sie die Jäger zur Auswahl der Kamerastandorte beraten, ihre Vorschläge überprüfen und erforderlichenfalls verändern.
Revierinhaber, Schulklassen, Lehrer, die interessiert sind, an diesem Projekt mitzuwirken, wenden sich an Iris Comdühr i.comduehr@ljv-sh.de oder unter 04347 – 908716.