Das MELUND möchte Sie hiermit über die ASP, die Gefahren zur Einschleppung nach Deutschland und deren Folgen informieren.
Die ASP ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die Haus- und Wildschweine befällt. Alle Altersklassen sind gleichermaßen empfänglich.Das Virus der Afrikanischen Schweinepest ist sehr widerstandsfähig in der Umwelt und hält sich in unbehandeltem Fleisch und Fleischprodukten, Blut, Jagdtrophäen sowie in gepökelten oder geräucherten Waren monatelang. Übertragen wird diese Krankheit durch direkten Kontakt von Tier zu Tier, über Blut, Aufbruch und Tierkadaver sowie über viruskontaminierte Personen, Kleidung, Jagdausrüstung, Jagdhund oder Fahrzeuge. Es besteht die Gefahr einer Einschleppung der ASP nach Deutschland durch Jagdreisende in die betroffenen Gebiete.
In den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen ist die Seuche bereits endemisch, d.h. eine mittelfristige Tilgung ist nicht möglich. Zudem breitet sie sich in Polen immer weiter nach Westen aus und ist mittlerweile in der Region Warschau mehrfach nachgewiesen worden. Auch in der russischen Exklave Königsberg wurde die Seuche ganz im Westen in Ostseenähe nachgewiesen und ein Übergreifen in die polnische Region Masuren ist zu befürchten. Im Gegensatz zu Europäischen Schweinepest ist gegen ASP kein Impfstoff verfügbar, was die Bekämpfung dieser Seuche gerade im Wildbestand erheblich erschwert. Die Ausbrüche in Tschechien und Polen um Warschau belegen, das insbesondere der Mensch für die Ausbreitung verantwortlich ist. Ein Ausbruch der ASP in Deutschland würde katastrophale Folgen für den Schwarzwildbestand und die Schweinehaltenden Betriebe mit sich bringen. Ist eine kurzfristige Eliminierung nicht möglich, wird die Schweinehaltung in Deutschland existenziell gefährdet. Diese Entwicklung hat in den baltischen Staaten bereits stattgefunden.
Hinsichtlich der derzeitigen Situation mit der sich immer weiter ausbreitenden Seuche, sind Jagdreisen in die betroffenen Gebiete unverantwortlich. Ein Ausbruch der ASP in Deutschland, verursacht durch Jäger, die Jagdreisen in gefährdete Gebiete unternommen haben, schadet der gesamten Jägerschaft, abgesehen von den enormen wirtschaftlichen Schäden in der Landwirtschaft und den heimischen Revieren.
Kann im Seuchenfall der Verursacher des Seucheneintrags (z.B. ein Jagdtourist) durch die epidemiologischen Ermittlungen nachgewiesen werden, kann dieser ggf. für den gesamten entstandenen Schaden haftbar gemacht werden!
Es gilt, die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland und ihre Ausbreitung in den Schweinebeständen oder der Schwarzwildpopulation unbedingt zu verhindern.
Unter Berücksichtigung der vorgenannten Gefahren, der möglichen Einschleppung der ASP nach Deutschland, sind Jagdreisen in die Risikogebiete nicht zu verantworten.
Weitere Informationen und eine Karte mit den aktuellen Ausbreitungsgebieten der ASP ist auf der Internetseite des Friedrich-Löffler-Instituts einsehbar (www.fli.de).