Jahr für Jahr werden durch die Mahd Rehkitze, Junghasen und andere Tiere getötet oder verstümmelt. Landwirte und Jäger arbeiten Hand in Hand, um diese Gefahr zu minimieren.
Feldhasen, Rehe, viele Bodenbrüter, Amphibien und hunderte Insekten haben ihren Lebensraum in den Wiesen. In der hohen Wiese finden sie Nahrung und Verste-cke vor Räubern. Das kann verhängnisvoll sein, denn viele Wiesen werden während der Vegetationsperiode mehrfach gemäht. Hohe Mahdgeschwindigkeiten und der Einsatz von breiten Mähwerken tragen dazu bei, dass Tiere sich häufig nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
Zum Schutz des Jungwildes arbeiten Jäger und Landwirte zusammen. „Wir appellieren an unsere Mitglieder, den ansässigen Jagdpächter frühzeitig über den Mahdbeginn zu informie-ren“ verdeutlicht Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein. Da-durch bietet sich die Möglichkeit die Wiese nach den größeren Wildtieren, wie Reh und Hase abzusuchen. „Dabei setzen Jäger nicht nur auf ihre Kenntnisse und ihre Hunde sondern sogar auf modernste Technik“, wie Dr. Klaus-Hinnerk Baasch, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein erläutert.
Eine weitere Möglichkeit zur Rettung von Wildtieren ist das Anmähen der Fläche am Vortag oder das vorzeitige Aufstellen von optischen Wildscheuchen. Häufig verlassen dadurch Jung-hasen und Rehkitze die Wiesen in der Nacht.
Landwirte sind auch aus Gründen des Tierschutzes immer auf der richtigen Seite, wenn sie die Flächen von innen nach außen mähen und so vielen Wildtieren auf den Wiesen das Entkommen vor dem Mähwerk ermöglichen. Darüber hinaus dienen stehengelassene Wiesenstreifen übers Jahr als wichtige Rückzugsräume für Wildtiere, Insekten und Amphibien.